Das Wiener Kaffeehaus
Die Kaffeehäuser in Wien sind eine Besonderheit und blicken auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Sie sind ein Bestandteil der Wiener Stadtkultur und wurden im Jahr 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erhoben.
Das Wesen des Kaffeehauses
Das traditionelle Wiener Kaffeehaus unterscheidet sich nicht nur durch die Schreibweise von einem herkömmlichen Café. Im Wiener Kaffeehaus ist es ganz normal, dass sich ein Gast lediglich einen „Kleinen Braunen“ bestellt und dann mehrere Stunden lang dort verweilt. Dabei liest der Gast die Zeitung von vorne bis hinten und manch einer macht das Lokal zu seinem kreativen Arbeitsplatz und versucht sich als Literat. Auf diese Weise ist sogar ein eigener Literaturzweig entstanden – die Kaffeehausliteratur.
Das Wiener Kaffeehaus zeichnet sich nicht nur durch ein einzigartiges Publikum aus, sondern ist auch dementsprechend eingerichtet. Viele dieser Lokale sind mit sehr gemütlichen und warmen Möbeln ausgestattet. Andere wiederum sind stilvoll oder sogar kunstvoll gestaltet und laden den Besucher auch optisch zu einer Reise in eine eigene Welt ein. Manche dieser Kaffeehäuser haben eine lange Tradition und waren Aufenthaltsorte zahlreicher berühmter Philosophen und Schriftsteller. Im Café Grünsteidl in Wien versammelten sich zum Beispiel gerne Literaten wie Hugo von Hofmannsthal oder Arthur Schnitzler.